Heute gibt es ein kleines Blumenwiesen-Update, denn so langsam sollte sich was tun.
Drei Wochen ist es nun her, dass ich die Blumenwiese eingesät habe. Auf der einen Seite in ein gründlich und fast unkrautfrei vorbereitetes Saatbett (rechts) und auf der anderen Seite in ein einfach umgegrabenes (links).
Die ersten beiden Wochen waren extrem sonnig und absolut trocken, so dass ich die Fläche jeden Tag ein wenig bewässert habe, damit die ersten jungen Keimlinge nicht austrocknen. Außerdem hatten wir fast jede Nacht Bodenfrost, der den Aufgang der Saat deutlich ausgebremst hat.
In der dritten Woche gab es dann endlich den ersehnten Wetterumschwung mit Regen, der einen merklichen Wachstumsschub der Vegetation gebracht hat. Aber leider hat er auch die von der Trockenphase ausgehungerten Nacktschnecken aktiviert, die ich nun mit mäßigem Erfolg täglich rund um's Beet absammel.
WIE SOLLTE DIE BLUMENWIESE DREI WOCHEN NACH DER AUSSAAT AUSSEHEN?
Zwar sind wir vom bunten Blütenmeer noch weit entfernt, aber bei all der guten Vorbereitung und Pflege der letzten Wochen sollten jetzt definitiv kleine, zarte Keimlinge zu sehen sein, die ihre Kotyledonen (Keimblätter 🤓) aus dem Boden recken.
Diese sollten idealerweise aus dem ausgesäten Blumenwiesen-Saatgut stammen, denn langsam macht sich der Einfluss der Saatbettbereitung bemerkbar.
Es ist erstaunlich, wie viel Vorsprung die Pflanzen haben, die sich aus Wurzelstücken und anderen untergegrabenen Pflanzenteilen zurück an die Oberfläche kämpfen konnten. Das kann man sehr gut auf der linken Seite meiner Blumenwiese erkennen, die ich nur einfach umgegraben habe.
Hier grünt es schon deutlich sichtbar.
Aber die vielen jungen Gräser entstammen nicht der Einsaat, sondern sprießen aus Rhizomen und den nicht tief genug untergegrabenen Pflanzenteilen hervor. Auch unter den Blumenkeimlingen werden so einige nicht aus der Saatmischung sein.
Deutlich karger sieht es auf der gründlich vorbereiteten Seite aus (die größere Pflanze oben ist eine Wiesen-Flockenblume, die ich schon letztes Jahr an diese Stelle gepflanzt und beim Umgraben ausgespart hatte).
Aber bei genauem Hinsehen findet man sie doch. Übrigens sind hier bislang nur sehr wenige Graskeimlinge zu finden, obwohl ich Ruchgras mit ausgesät hatte. Und die, die man findet sind noch ausgesprochen filigran. Das ist der Vorteil eines unkrautarmen Saatbetts. Alles beginnt bei Null, auch das Gras fängt zusammen mit den Wiesenblumen ganz klein an.
WAS WENN ZU VIEL UNKRAUT KEIMT?
Wenn man vermutet, dass ein Großteil der gekeimten Pflänzchen in die Kategorie "unerwünscht" fallen, gibt es drei Möglichkeiten:
- Ganz viel zupfen. Aber dafür sind recht gute botanische Kenntnisse nötig, damit man nicht die schönen Wiesenblumen alle wieder rauszupft.
- Neu anlegen und dabei auf eine unkrautarme Saatbettbereitung achten.
- Nichts tun und abwarten, ob man mit dem Endergebis trotzdem zufrieden ist.
WAS WENN NOCH NICHTS KEIMT?
Wenn jetzt im Mai, drei Wochen nach der Aussaat, noch nichts keimt, dann kann es dafür mehrere Gründe geben. Am besten wäre es da noch, wenn es für das Saatgut bislang durchgehend zu trocken war. Dann könnte man jetzt mit der Bewässerung beginnen und alles fängt an zu sprießen.
Aber leider kennt man meistens die tatsächlichen Ursachen nicht. Wenn auch nach zwei weiteren Wochen noch nichts keimt, ist eine erneute Aussaat mit frischem Saatgut die beste Lösung.
WIE GEHT ES WEITER?
Auf jeden Fall mit Gießen. Noch brauchen die kleinen Pflänzchen dringend genug Wasser. Später dann müssen sie auf Entzug gesetzt werden, damit sie ein tiefes und kräftiges Wurzelsystem ausbilden. Aber dazu gibt es später noch mal ein Update.
Eine kleine Kurzanleitung mit den wichtigsten Schritten zur erfolgreiche Anlage einer Blumenwiese gibt es für alle Newsletter-Abonnenten in meiner Download-Bibliothek.
Noch nicht für den Newsletter angemeldet? Dann trage dich einfach hier ein, erhalte das Passwort für die Bibliothek und damit Zugang zu diesem und vielen weiteren Downloads.
Was bisher auf der Wildblumenwiese geschah:
Alle Artikel zum Projekt Wildblumenwiese sind hier zu finden:
Kommentar schreiben
LS (Samstag, 11 Juli 2020 21:35)
Ich plane im nächsten Jahr ebenfalls ein Wildblumenbeet anzulegen und bin beim einlesen auf deinen Blog gestoßen, der super ist! An der Stelle schon mal vielen Dank.
Bezüglich des Wässerns: Wie viel l/qm hast du hier täglich in der trockenen Zeit auf die Aussaat beregnet?
Danke schon mal vorab �
Mareike (Donnerstag, 16 Juli 2020 15:58)
Hallo LS,
schön dass du auch ein Wildblumenbeet anlegen möchtest. :-)
Bei uns waren nur die Frühlingsmonate sehr trocken. In dieser Zeit reichten 4-5 l/qm. In den Sommermonaten und wenn die Wiesenblumen schon größer sind, können es ruhig mehr sein.
Viel Erfolg im nächsten Jahr bei der Anlage!
LG Mareike