Liebe Fast-Naturgärtner, ihr habt einen Garten und überlegt, ein wenig Wildnis einziehen zu lassen, habt aber noch keine Erfahrung mit dem naturnahen Gärtnern und wisst vor allem nicht, ob sich die Mühen einer Umgestaltung überhaupt lohnen?
Es könnte ja sein, dass ihr irgendwann einen tierfreundlichen Garten mit Wildblumenwiese, Naturteich und Trockenmauer habt... Und dann?... Tote Hose! Immer noch keine Schmetterlinge, Bienen und Libellen. Kann das passieren?
Wäre es möglich, dass die Tiere ihn gar nicht finden? Oder dass sie nicht kommen, weil es eben nur ein Garten ist und keine echte Natur?
Keine Sorge, das wird nicht passieren!
Viele Tiere, vor allem Insekten und Vögel, sind sehr mobil und immer auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen. Selbst Naturgärten und -balkone inmitten einer
Großstadt werden von Wildbienen und Rosenkäfern gefunden.
Leider spielen in vielen Gegenden Siedlungsräume mittlerweile sogar eine wichtigere Rolle für die heimische Tierwelt als die ausgeräumten und intensiv mit
Insektiziden bereinigten Kulturlandschaften.
Und weil jeder bestehende Naturgarten mal von einem Fast-Naturgärtner mit ähnlichen Bedenken begründet wurde, möchte ich an meinem Ferienhaus-Gärtchen zeigen, welche Maßnahmen wir über die Jahre umgesetzt und welchen Tieren wir damit einen Lebensraum geschaffen haben.
Los geht es mit den Tieren, die bei uns nicht nur ein Zuhause gefunden haben, sondern auch eine geeignete Kinderstube für ihre Nachkommen.
WELCHE TIERE SIND IN UNSEREN FISCH- UND TECHNIKFREIEN TEICH EINGEZOGEN?
Als wir das Grundstück Ende 2013 übernahmen, gab es hier noch keinen Teich. Das wollte ich natürlich ändern, aber erst im Sommer 2016 kamen wir dazu, einen kleinen Teich fertigzustellen.
Das wichtigste Kriterium für uns: Er sollte fischfrei sein. Den Rest wollten wir mehr oder weniger der Natur überlassen, was bedeutete, dass wir ihn weder bepflanzten noch gezielt Tiere einsetzten. Wir beimpften ihn lediglich mit einer Handvoll Schlamm aus einem nahe gelegenen, zeitweise Wasser führenden Graben.
Diese etwas lieblos anmutende Gestaltung hielt die Tiere aus der Umgebung nicht davon ab, unseren Teich zu besiedeln. Ganz im Gegenteil. Umgehend zogen ganze Horden an flugfähigen Wasserinsekten ein. Schon kurze Zeit nach der Fertigstellung wimmelte es von Rückenschwimmern und Schwimmkäfern aller Art. Hinzu gesellten sich verschiedene mittelgroße Libellenarten.
Und schon im Frühjahr des Folgejahres wurden wir von den ersten Kaulquappen überrascht.
Noch überraschender war die Amphibienart, zu der sich diese Kaulquappen als zugehörig erwiesen, handelte es sich doch um die Larven der Knoblauchkröte.
Eigentlich besiedelt diese Art eher pflanzenreiche Gewässer, weil ihr verhältnismäßig großer Nachwuchs eine gewisse Menge an Biomasse für die Entwicklung benötigt. Aber aus irgendeinem Grund entschieden sie sich nun schon mehrere Jahre infolge für unseren Teich.
Mit ein wenig Unterstützung schafften es seitdem immer ein paar Tiere, sich über die Metamorphose hinaus zu entwickeln und unseren Teich zu verlassen.
Neben den Kaulquappen besiedeln Unmengen an Libellenlarven unseren kleinen Teich. Sie profitieren in hohem Maße davon, dass wir auf einen Fischbesatz verzichtet haben. Stärker jedenfalls als die Kaulquappen, die immerhin noch bei den großen Schwimmkäferlarven ganz oben auf der Speisekarte stehen.
Ich fische ja äußerst ungern Algen ab, aber hin und wieder muss es leider sein. Das Problem ist, dass sich in den Algenmatten unzählige Tiere verstecken. Es braucht
dann eine halbe Ewigkeit, diese herauszupulen und zurück in den Teich zu setzen.
Aber manchmal geht mir dabei jemand ins Netz, der sich sonst allen Fotografieversuchen erfolgreich entzieht.
Häufiger als die ausgewachsenen Käfer finden sich deren gefräßige Larven im Teich (übrigens nicht nur vom Gelbrandkäfer, sondern auch vom Gaukler, ein dem Gelbrandkäfer sehr ähnlicher Schwimmkäfer). Allerdings sind es nicht so viele, wie ich angenommen hatte. Ganz offensichtlich treffen auch sie hier auf ihre Feinde bzw. fressen sich alle gegenseitig auf.
Soviel zum Teich. Für mich war dessen Anlage ein voller Erfolg! Die oben genannten Arten und ihre Jungtiere würde es ohne ihn in unserem Garten jedenfalls nicht geben.
WAS HAT DIE ANLAGE EINER BLUMENWIESE UND MEHRERER BLÜTENSÄUME GEBRACHT?
Neben dem Teich sind zweifellos die zahlreichen Wildblumen, die wir in Form einer Blumenwiese und mehrerer Blütensäume integriert haben, die großen Tiermagneten in unserem Garten. Hier summt und zirpt und brummt es bei Tag und
Nacht!
Allerdings ist es für mich viel schwerer festzustellen, welche dieser Tiere nur mal vorbeischauen und welche hier tatsächlich auch ihre Kinderstube haben.
Von einem sehr auffälligen Insekt hingegen wissen wir mit Sicherheit, dass es sich bei uns vermehrt. Es ist kein Geringerer als der Schwalbenschwanz.
Diesen Schmetterling in unseren Garten zu locken, war unser größter Wunsch! Extra für ihn haben wir überall Wilde Möhren ausgesät. In die Blumenwiese, entlang der Hecke, an der Legesteinmauer und an den Steinhaufen.
Lange hat es nicht gedauert, bis wir die ersten Raupen fanden und sogar ein Weibchen bei der Eiablage beobachten und filmen konnten.
Seitdem tragen wir mit unserem Garten ein ganz kleines bisschen zur Erhaltung dieser Art bei.
Zum ersten Mal überhaupt konnte ich im Sommer 2020 eine Garten-Wollbiene beobachten. Diese Wildbienenart findet in naturnahen Gärten ideale Lebensbedingungen vor. Bei uns profitiert sie von dem reichen Blütenangebot in der Blumenwiese und der filzigen Behaarung der Kronen-Lichtnelke. Deren Pflanzenwolle knabbert sie ab und polstert damit ihr Nest aus, welches sich auf unserer Terrasse in einem Astloch befindet.
Auch bei der nächsten Art haben wir in den letzten Jahren eine deutliche Vermehrung festgestellt. Zunächst nur vereinzelt zu finden, wuseln sie mittlerweile überall herum, insbesondere auf der Blumenwiese.
Dabei kommt der Feldgrille zugute, dass wir sehr selten mähen. Auf der Blumenwiese nur einmal, auf unserer "Rasenfläche" nur höchstens dreimal im Jahr. Denn weil es hier relativ selten regnet, unser Boden aus purem Sand besteht und wir außerdem nicht düngen, gibt es meistens nicht viel, was wir abmähen könnten.
WAS HAT DIE ANLAGE VON STEINHAUFEN UND -MAUERN GEBRACHT?
Eidechsen üben auf mich eine ganz besondere Faszination aus. Aber in diesem Garten gab es überhaupt gar nichts, in dem diese Tiere sich hätten verstecken können. Und somit gab es auch keine Eidechsen. Deswegen gehörte der Bau einer Legesteinmauer, die Anlage eines Steinhaufens und einer Reptilienburg zu den für mich wichtigsten Maßnahmen.
Diese haben sich schon nach kurzer Zeit voll und ganz ausgezahlt!
WAS HABEN DIE NISTHILFEN GEBRACHT?
Die Anlage eines Naturgartens beinhaltet neben der gezielten Schaffung von Lebensräumen auch die Bereitstellung von Nisthilfen. Das anschließende, naturnahe Gärtnern bedeutet dann, möglichst wenig einzugreifen und einfach zu beobachten, von wem diese angenommen werden.
Einfach nur beobachten heißt es auch dann, wenn die Natur ihre eigenen Wege geht und die Besiedlung der Nisthilfen nicht nach Plan verläuft.
Zum Beispiel entschied im Jahr 2018 eine Hornissenkönigin den Kampf um diesen begehrten Nistkasten für sich und begründete darin ihr kleines Volk.
Und natürlich können die Tiere nicht wissen, welche der schönen sonstigen Bauwerke im Garten nun für sie gedacht sind und welche nicht.
Ist der Sandkasten eine Nisthilfe? Bei uns wohl mittlerweile ja. Den Sand unter dem Sitzbrett, der gut vor Regen geschützt ist, nutzen seit mehreren Jahren Ameisenjungfern für die Ablage ihrer Eier. Dort bauen nach dem Schlupf die sogenannten Ameisenlöwen ihre Fangtrichter.
Ähnliches passiert mit unserem Pumpenhäuschen. Seit zwei Jahren bauen Feldwespen an der Unterseite des Deckels ihre Nester.
Obwohl sie fast genauso aussehen wie die Echten Wespen, sind sie doch ganz anders. Sie bedienen sich z. B. nie am Kuchen, sondern jagen ausschließlich Insekten. Außerdem attackieren sie uns nicht mal in eigentlich bedrohlichen Situationen. So lassen sie uns immer noch den Deckel öffnen, wenn wir an die Pumpe müssen, auch wenn dann mal kurzzeitig ihr Nest auf dem Kopf steht.
Das war eine Auswahl an Tieren, die sich in unserem Garten ihrer Arterhaltung widmen. Aber es gibt natürlich noch mehr zu sehen.
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WELCHE TIERE KOMMEN BISLANG NUR ZU BESUCH?
Wo genau die zahlreichen Insekten, die uns auf der Blumenwiese begegnen, ihre Kinderstube hatten, kann ich meistens nicht feststellen. Zwar finden wir auch häufig Raupen, Puppen, Kokons, Eigelege usw., aber meistens bestimme ich diese nicht. Deswegen fallen die folgenden Tiere in die Kategorie Besucher.
Obwohl ich mir beim Labkrautschwärmer ziemlich sicher bin, dass seine Raupen noch nicht in unserem Garten leben. Zwar wachsen hier zwei Labkrautarten, von denen sie sich ernähren, aber von diesen insgesamt nicht genug, um die riesigen Raupen satt zu bekommen.
Unter den Reptilien kommen uns noch Ringelnattern regelmäßig besuchen, besonders dann, wenn die Kaulquappen der Knoblauchkröten ihre volle Größe erreicht haben. Dann belagern manchmal gleich mehrere Schlangen unseren Teich und lauern auf einen dieser fetten Happen.
Erdkröten entdecken wir relativ selten, aber wenn es sehr heiß und trocken ist, kommt auch mal eine zur Abkühlung und Rehydrierung in unserem Teich vorbei.
Von den kleineren Wasserfröschen sind hingegen immer mehrere Exemplare anwesend.
Und dann finden wir manchmal auch Tiere, die wir überhaupt nicht erwartet hätten. Wie diesen seltenen Großen Kolbenwasserkäfer. Hat er sich verirrt oder ist er absichtlich in unserem Teich gelandet? Jedenfalls ging auch er beim Algenabfischen ins Netz, durfte aber sofort wieder zurück ins Wasser.
So, das war ein kleiner Überblick über verschiedene Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Artenvielfalt in unserem Garten.
Unsere tierischen Bewohner und Besucher spiegeln dabei natürlich nur die Artenausstattung in der Umgebung unseres Ferienhäuschens wieder.
Die gleichen Maßnahmen in einem Garten im Schwarzwald oder an der Nordseeküste ziehen nicht exakt die gleichen Arten an, sondern immer die, die in der näheren Umgebung leben und auf der Suche nach genau so einem Lebensraum sind.
Ich hoffe, ich konnte einige Bedenken zerstreuen und zeigen, dass ein Naturgarten wirklich IMMER eine Oase für unsere Tierwelt ist!
Wenn du noch auf der Suche nach Inspirationen oder einem guten Buch zum Thema Naturgarten bist, dann ist mein Buch vielleicht etwas für dich:
Ein paar Ideen für den Naturgarten:
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Eva (Dienstag, 23 März 2021 22:25)
Liebe Mareike,
ein so wundervoller und lebhafter Bericht! Da blüht mein Naturherz richtig auf. Es ist einfach unglaublich, wie perfekt die Natur ist. Nichts ist sinnlos und alles hat seine Daseinsberechtigung und reguliert sich von selbst (auch ohne uns Menschen...).
Mich macht es immer soooo traurig, wie viel sich der Mensch anmaßt und herausnimmt, in dieses perfekte System einzugreifen und zu zerstören. �
Daher erfreue ich mich immer sehr an Menschen wie Euch, die helfen, ein kleines Stück dieses natürlichen Paradieses aufrecht zu erhalten - im Gegensatz zu den „Rasenpsychopathen“ (Rasen aussäen, Düngen, am besten nicht betreten, um ihn dann alle zwei Wochen mähen zu können) oder denen „Ich muss alles zupflastern“ usw.
Wir verfolgen mit großem Interesse und Neugier Eure Beiträge! � Danke dafür.
Unser Garten wird auch von Jahr zu Jahr mehr ein Naturparadies und die zahlreichen Vogelarten, Insekten, Reptilien, Spinnen und Säugetiere, die unseren Garten aufsuchen und bewohnen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Biggi (Mittwoch, 24 März 2021 10:32)
Danke, dein Bericht macht mir Mut. ich habe seit 2 jahren einen sehr kleinen Teich in einem sehr kleinen Reihenhausgarten, in dem letztes Jahr ein paar wenige Kaulquappen herumschwammen. ich hoffe, dass dieses Jahr die Entwicklung weitergeht und ich auch einmal ein paar Kröten oder sogar seltene Tiere beobachten kann.
Mareike (Mittwoch, 24 März 2021 11:52)
Hallo Eva,
vielen Dank für deine netten Worte :)
Du sprichst mir aus der Seele! Traurig macht mich zusätzlich die Ratlosigkeit und Ignoranz gegenüber der großflächigen Zerstörung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft. Als wäre es eine Raketenwisssenschaft, diese Entwicklung wenigstens abzumildern...
Ein paar kleine Maßnahmen könnten schon so viel bringen...
Umso mehr freue ich mich über jeden Naturgärtner, der sogar ganz ohne Fördergelder seinen Teil beiträgt ;-)
Liebe Grüße
Mareike
Mareike (Mittwoch, 24 März 2021 11:59)
Hallo Biggi,
also ich finde es richtig bemerkenswert, dass schon nach einem Jahr Kaulquappen in deinem Teich schwammen! Da geht bestimmt noch mehr! Sicher sind in deiner Umgebung noch mehr Tiere auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen. Meistens gilt für kleine Gärten, dass auch eher kleine Tiere einziehen. Aber auch unter diesen gibt es mittlerweile sehr viele gefährdete Arten.
Ich drück die Daumen!
LG Mareike
Thomas (Freitag, 09 April 2021 14:31)
Hallo Mareike,
ist das Gelände ein Schreber/Freizeitgarten.? Oder ein ehemaliger ganz normaler Garten.?
Das ist der Inbegriff eines Naturgartens. Ich bin auch seit etwa 1 Jahr dabei einen Garten des Grauens umzuwandeln.Leider hat man bei dem Neubau des Hauses bis auf eine Fliederhecke alles geschrottet. Aber es wird so langsam. Nächstes Projekt ist ein großer Naturteich,ohne Fische. LG Thomas
Mareike (Freitag, 09 April 2021 17:25)
Hallo Thomas,
einen Garten des Grauens umzuwandeln... Das hört sich wunderbar an! Schön dass wieder Leben in deinen Garten kommt, dafür ist der fischfreie Teich genau das richtige :-)
Bei unserem handelt es sich wahrscheinlich am ehesten um einen normalen Garten. Vorschriften wie in einer Schrebergartenanlage gibt es hier jedenfalls nicht. Aber da es sich um ein Sommer-Ferienhaus handelt, war hier alles recht pflegeleicht angelegt.
Viel Erfolg bei deiner Umgestaltung!
LG Mareike
Josie (Mittwoch, 21 April 2021 21:40)
Hallo Mareike,
wirklich beeindruckend, was ihr geschafft habt und wie viele Tierarten - und nicht nur sog. Allerweltsarten - bei euch eingewandert sind.
Wir haben im letzten Jahr auch einen Teich bei uns im Garten angelegt; nur ca. 5 qm, ohne Fische und rel. geringe Tiefe, ca. 50 - 60 cm.
Bisher sind noch keine Amphibien eingezogen...ich bin mir nicht so sicher, ob ich dieses Jahr aus einem Naturteich Kaulquappen holen soll und die einsetze?! Eigentlich wird ja eher davon abgeraten, aber bei uns im Umkreis gibts einfach keine Gartenteiche oder gar Naturgewässer, von denen aus man sich eine Einwanderung vorstellen könnte...hm, was meinst du...einfach Geduld aufbringen??
Welche Pflanzen haben sich von selber in eurem Teich angesiedelt? Und welche fändest du passend um die Algenproduktion einzuschränken?
Danke schon mal für die Beratung und LG von Josie
Mareike (Donnerstag, 22 April 2021 20:49)
Hallo Josie,
das hört sich ja schon mal ganz gut an. Ich würde allerdings unbedingt auf das Einsetzen von Kaulquappen verzichten. Nicht nur, weil die Entnahme aus der Natur nicht erlaubt ist, sondern auch, weil die Tiere dann auf Gedeih und Verderb von deinem Teich abhängig sind. Denn, wie du schreibst, gibt es in deiner Umgebung keine weiteren Gewässer. Du hättest dann in deinem Teich Tiere mit sehr engem Genpool, die sich nicht mit blutsfremden Individuen vermischen können. Mit all den negativen Auswirkungen.
Sie würden bei einem Anwachsen der Population auch nicht einfach abwandern können, sondern auf der Suche nach einem neuen Gewässer wahrscheinlich sterben.
Deswegen würde ich abwarten, ob nicht vielleicht doch von ganz alleine Frösche, Kröten oder Molche vorbeikommen. Gerade unter den Kröten gibt es einige Arten, die ihre Landlebensräume weit ab von Gewässern haben. Diese Arten sind auch immer auf der Suche nach neuen Lebensräumen und Laichgewässern.
Aber auch ohne Amphibien kommen mit der Zeit immer mehr interessante Tiere vorbei.
Zu den Teichpflanzen: Bei uns wuchsen zuerst Rohrkolben und verschiedene Seggenarten, später dann auch eine Schwertlilie (die Samen steckten alle in der Handvoll Erde aus einem Graben).
Generell eignen sich viele einheimische Wasser- und Sumpfpflanzen für den Teich, solange man sie im Zaum halten kann. Denn sie verbreiten sich schnell und können einen Teich in wenigen Jahren zuwuchern.
Aber je mehr Pflanzen, umso weniger Algen.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Teich und eine zügige Besiedlung ;-)
LG Mareike
Josie (Samstag, 01 Mai 2021 20:31)
Hallo Mareike,
danke für die ausführliche Antwort!
Die Geschichte mit den Kaulquappen werde ich lassen; was du schreibst hat mich überzeugt.
Bei den Pflanzen werd ich bisschen nachhelfen...ein paar aus der freien Wildbahn, Teichrandpflanzen wie Blutweiderich, Eibisch und Bachnelkenwurz hab ich ausgesät, und dann werd ich wohl noch ein paar Unterwasserpflanzen wie Froschlöffel und Hechtkraut...bestellen.
Ich berichte, wenn es was Neues gibt :)
Josie
Mira (Dienstag, 12 April 2022 07:53)
Ich bin total verliebt in diese Umgestaltung und die Ergebnisse! Einfach grandios! Gerade hatte ich eine nicht fruchtende Diskussion mit Leuten, die denken, so ein "Garten des Grauens" ist halt Geschmackssache und man sollte den Besitzern nicht immer reinreden.
Dabei ist es so viel mehr in Zeiten des großen Artensterbens und des Klimawandels.
Danke! Dieser Beitrag hier motiviert und gibt Hoffnung. Da bekommt man gleich Lust selbst lozulegen (hab meinen aber schon in einen Naturgarten in der Stadt verwandelt) ;)
Einen lieben Gruß
Ute (Sonntag, 31 März 2024 11:22)
Hallo, ein tolles Paradies habt ihr da geschaffen. So viele verschiedene Arten echt toll. Da steckt aber auch sehr sehr viel Arbeit drin, Respekt :o)
Hab mal ne Frage zu der Wildblumenwiese.
Wir hatten mal Landschildkröten und hatten vor 2 Jahren eine Wildmischung in das alte Gehege ausgesäht. War ganz ok, hat uns aber nicht richtig überzeugt. Lag vielleicht am Boden, da er ziemlich karg war/ist. Hast du einzelne Sämereien gekauft, wie die wilde Möhre?
Lg
Mareike (Sonntag, 31 März 2024 16:48)
Hallo Ute,
ich hab beides genutzt: Saatmischungen und Einzelsaaten. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Für Blumenwiesen sind Saatmischungen einfach praktisch, weil sie viele verschiedene Arten enthalten. Allerdings muss man eine zu dem eigenen Standort passende Mischung verwenden. Auch der Anteil an Gras und Einjährigen darf nicht so hoch sein, dass diese Arten die eigentlichen Wiesenblumen zu sehr unterdrücken.
Möchte man Einzelsaaten verwenden, muss man auch die Standortbedingungen kennen. Wenn man das Saatbett unkrautfrei vorbereitet hat, kann man allerdings gut mitverfolgen, ob die Blumenwiesensamen gut aufgehen und sich wie gewünscht entwickeln. Und gegebenenfalls nachsäen, wenn etwas nicht stimmt.
LG Mareike
Ute (Montag, 01 April 2024 11:35)
Hallo Mareike , vielen lieben Dank für die Antwort. Ich denke der Boden war nicht gut vorbereitet und das war das Problem, jetzt ist ziemlich viel Gras drin, was leider der Grund auch für die Aufgabe der Schildkröten war, daß Gehege musste regelmäßig von Gras und anderen Dingen befreit bzw gepflegt werden, was gesundheitlich dann einfach nicht mehr ging. Mal sehen was wir da jetzt machen. Lg Ute