Die besten Raupen-Futterpflanzen für Schmetterlinge

Schmetterlinge lassen sich recht einfach in den eigenen Garten locken, sofern es in der Umgebung ausreichend von ihnen gibt.
Der beliebte Sommerflieder ist dafür bestens geeignet, denn er ist ein wahrer Schmetterlingsmagnet, der aber eher die Illusion erzeugt, etwas richtig Gutes für die attraktiven Falter zu tun.
Dass man ihnen eine Nektarbar zum Auftanken anbietet, ist zwar hilfreich, jedoch nur die halbe Miete.
Denn das Leben eines Schmetterlings spielt sich zur Hälfte als Raupe ab, die zunächst einmal eine Nahrungspflanze braucht, um sich entwickeln zu können. Und dazu zählt der Sommerflieder in unseren Breiten leider nicht.
Möchte man Schmetterlinge im Allgemeinen unterstützen, so ist es also ratsam, Pflanzenarten für seinen Garten zu wählen, die von vielen verschiedenen Raupen gefressen werden. Das freut nicht nur die Schmetterlinge, sondern auch viele Vögel, die für die Jungenaufzucht proteinreiches Futter in Form von Raupen benötigen, welche sie heute immer seltener finden.
Die absoluten Top-Arten unter den Nahrungspflanzen sind übrigens keine Blumen, sondern Sträucher und Bäume, wie z. B. Schlehe (Prunus spinosa) mit 118 und Sal-Weide (Salix caprea) mit 101 Schmetterlingsarten, die sie als Raupen-Futterpflanzen nutzen (siehe Tabelle unten).
Wer einen mittelgroßen bis großen Garten hat, kann mit der Pflanzung dieser Arten aktiv etwas zum Schmetterlingsschutz beitragen. Weiden lassen sich jedoch auch gut klein halten (z. B. als Kopfweide) und sogar in einen kleineren Garten integrieren.
Auch in einem trockenen Sandgarten mit der Wildform des Heidekrauts, Besenginster und Natternkopf wird man viele Schmetterlinge und Raupen beobachten können.
Aber, ganz ehrlich: Schmetterling ist für die meisten von uns nicht gleich Schmetterling, denn die kleinen, grauen, unscheinbaren begeistern uns weit weniger als die eindrucksvollen, bunt schimmernden Tagfalter.
Und ausgerechnet diese haben teilweise die "fürchterlichsten" Futterpflanzen und fordern die Toleranz vieler Gärtner ganz schön heraus.
Der schöne Admiral, das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und das Landkärtchen benötigen z. B. Brennnesseln für ihre Raupen.
Der Distelfalter legt, wie der Name schon nahelegt, seine Eier am liebsten an Disteln ab und der imposante Schwalbenschwanz bevorzugt nicht nur die Wilde Möhre sondern frisst auch gerne der Gartenmöhre die Blätter ab.
Was kann man also tun? Am besten sich in Gelassenheit üben und in einer wenig genutzten Ecke, wo es niemanden stört, einfach ein paar Brennnesseln stehen lassen.
Statt der unbeliebten Kratzdisteln kann man auch eine Handvoll der attraktiven Mariendisteln pflanzen, denn diese sehen nicht nur hübsch aus, sondern lassen sich auch weit besser im Zaum halten.
Für den Schwalbenschwanz sät man einfach ein paar Wilde Möhren im Garten aus, z. B. in einer Blumenwiese oder am sonnigen Heckensaum.
Und für alle anderen, großen und kleinen, grauen und bunten Schmetterlinge wählt man sich Pflanzen aus der Liste unten aus und genießt das vielfältige Leben, das sich daraus entwickelt.
Pflanzenarten, die einer Vielzahl von Schmetterlingen Nahrung bieten.
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Pflanzenname | Anzahl Schmetterlingsarten | davon als Raupen |
Prunus spinosa (Schlehe)
Salix caprea (Sal-Weide) |
126 117106 86 84 77 74 68 64 62 57 51 49 46 45 44 44 39 38 38 37 37 36 35 34 34 34 33 32 32 31 31 31 30 |
118
101 |
(Daten aus www.floraweb.de)
Hier könnt ihr sehen was passiert, wenn man den Garten schmetterlingsfreundlich ausstattet:
Und in diesem Artikel gibt es noch mehr Anregungen für einen lebendigen Naturgarten: